- Doblinger Musikverlag DE
- Komponist*innen
FALL, Leo
Geburtstag
02.02.1873
Todestag
16.09.1925
Biographie
Leo Fall, * 2. Februar 1873 Olmütz (Olomouc, Tschechische Republik), † 16. September 1925 Wien 13, Lainzer Straße 127 („Villa Dollarprinzessin"; Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, 4. Tor, Ehrengrab 3/4/1), Komponist, Gattin (1904) Bertha, Tochter des Berliner Musikverlegers S. Jadassohn. Sohn des Militärkapellmeisters Moritz Fall (1848-1922), erhielt bereits mit fünf Jahren Violinunterricht und besuchte dann das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde (Musiktheorie bei Robert und Johann Nepomuk Fuchs). Kurzfristig in der von Franz Lehár senior geleiteten Kapelle eines Infanterie-Regiments in der Rudolfkaserne tätig, ging Fall 1892 als Kapellmeister nach Hamburg und anschließend als Sologeiger ans Berliner Metropoltheater. Ersten Opernschöpfungen blieb in Berlin (1902) und Mannheim (1905) der Erfolg versagt. Mehr Anklang fand Fall als Hauskomponist der „Bösen Buben" im Berliner Künstlerhaus, einem Kabarett in der Art von Wolzogens „Überbrettl". Damit vollzog sich der Übergang zur Operette. Sein Erstlingswerk „Der Rebell" (Erstaufführung 1905 Theater an der Wien) zog er nach fünf Aufführungen zurück. Wenig später gelang ihm jedoch mit drei knapp hintereinander aufgeführten Operetten der Durchbruch; „Der fidele Bauer" (Uraufführung Mannheimer Operettenfestspiele, 1907), „Die Dollarprinzessin" (Uraufführung Theater an der Wien, 2. November 1907) und „Die geschiedene Frau" (Uraufführung Carltheater, 23. Dezember 1908) sicherten ihm einen Platz in der vordersten Reihe der Wiener Operettenkomponisten. Aus der großen Zahl seiner melodienreichen Operetten, die auf den meisten Bühnen Österreichs und Deutschlands aufgeführt wurden, sind zu nennen: „Brüderlein fein" (1909), „Der liebe Augustin" (Umarbeitung des „Rebell", 1911), „Der ewige Walzer" (1912), „Die Studentengräfin" (1913), „Die Kaiserin" („Fürstenliebe", 1916; Erstaufführung in Wien 1. April 1935 im Bürgertheater), die zu Weltruhm gelangte „Rose von Stambul" (Uraufführung 2. Dezember 1916, Theater an der Wien), „Die spanische Nachtigall" (1920, Erstaufführung in Wien 25. März 1926, Johann-Strauß-Theater) und „Madame Pompadour" (1922, Erstaufführung in Wien 2. März 1923, Carltheater); eines der drei nachgelassenen Werke („Rosen aus Florida") bearbeitete Erich Wolfgang Korngold (Uraufführung 1929). Viele seiner Operettenlieder sind bekannt (beispielsweise „Jeder tragt sein Binkerl" „Heinerle, Heinerle", „Man steigt nach" oder „Josef, ach Josef"). Falls Werke wurden von den Nationalsozialisten verboten.
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