- Doblinger Musikverlag DE
- Komponist*innen
KALMAN, Charles
Geburtstag
17.11.1929
Todestag
22.02.2015
Biographie
Charles Kálmán verbrachte seine Kindheit in Wien, emigrierte aber 1938 mit seinen Eltern Emmerich Kálmán und Vera Makinskaja nach New York, wo er an der Columbia University seine erst musikalische Ausbildung genoss. Nach der Rückkehr der Familie nach Europa im Jahre 1949 studierte er am Pariser Conservatoire Klavier, Harmonielehre und Instrumentation. Durch seine Bekanntschaft mit Darius Milhaud wurde Kálmán in seinen frühen Werken durch den Klangstil der Groupe des Six kompositorisch beeinflusst. So entstand seine erste komische Oper "Paul et Virginie" nach einem Libretto von Jean Cocteau, das ursprünglich zur Vertonung durch Eric Satie vorgesehen war. Sie wurde jedoch erst im Jahre 2000 in den Vereinigten Staaten uraufgeführt. Nach den ersten Jahren als Komponist ernster Musik wandte er sich um das Jahr 1951 der gehobenen Unterhaltungsmusik zu. In diesem Genre feierte er seine größten Erfolge. Er komponierte Schlager und Chansons für viele große Interpreten in diesem Fach, wie Ute Lemper, Evelyn Künneke, Margot Werner, Harald Juhnke oder Heino Ferch. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1953 vervollständigte er dessen hinterlassenes Operettenfragment "Arizona Lady". Daneben schrieb er eine Reihe von Operetten und Musicals, die zu großen Erfolgen wurden und bis zum heutigen Tag immer wieder auf den Spielplänen der Theater zu finden sind. Musicals wie "Frau Warrens Gewerbe" (nach George Bernard Shaw), "Quasimodo" (nach Victor Hugo) oder "Der blaue Engel" (nach Heinrich Mann) zeugen von Kálmáns Gespür für die Auswahl zugkräftiger Stoffe. Für Wien entstand 1971 im Auftrag des ORF die Operette "Antonia" mit einem Libretto von Hugo Wiener und mit Sari Barabas in der Titelpartie. Auch auf dem Gebiet der ernsten Musik gibt es ein umfangreiches Œuvre des Komponisten, so schrieb er insgesamt drei Klavierkonzerte und den Liederzyklus "Viva!" nach Gedichten von Else Lasker-Schüler, der im Rahmen der Jiddischen Woche Dresden 2000 uraufgeführt wurde und danach beim IX. Else Lasker-Schüler-Forum 2001 in Israel zu Gehör gebracht wurde.
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