- Doblinger Musikverlag DE
- Komponist*innen
MARTHÉ, Peter Jan
In Indien änderten sich mein Verhältnis zur Musik und mein Wissen um Musik fundamental: Ich begann zu begreifen, daß Musik eine fast magische Wirkung auf den Menschen haben kann, wenn sie als das verstanden wird, was sie in Wahrheit ist, war und immer sein wird - eine "kosmische Kraft", dem Menschen gegeben, um zu seinem wahren Selbst zu finden. Danach versuche ich - ob als Dirigent oder als Komponist - zu leben und zu handeln. Ich träume von einer "Re-Vitalisierung" des Klanges. Deshalb hat für mich Komponieren in erster Linie mit Welt, Leben, Sprache des Herzens, Beziehung zum Kosmos, Kommunikation mit Menschen und nicht mit irgendwelchen formalen oder intellektuellen Problemstellungen bzw. -lösungen zu tun. Ich glaube fest daran, daß es nicht nur das Privileg der Musik vergangener Zeiten sein kann, den Menschen anzusprechen, ihn zu bewegen (und zwar im wahrsten Sinne des Wortes). Für mich hält gerade die Klangsprache des 20. Jahrhunderts - in Verbindung mit den neuen Erkenntnissen aus Geistes- und Naturwissenschaft - dafür die Mittel bereit, dem Hörer auf packende Weise neue Dimensionen bisher nicht gekannter Tonräume und Klangwelten zu erschließen. An diesem - noch zu entfaltenden - "Universum der Klänge" arbeite ich mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln. Peter Jan Marthé, 1993 Ausbildung: MHS Wien: Komposition, Dirigieren, Orgel; weitere Studien in Paris (Michel Chapuis), 1981 Dirigenten-Meisterkurs bei Sergiu Celibidache, 1987 Studienaufenthalt in Indien bei dem Musiker Ustad Ameer Mohamed Khan Tätigkeiten: 1977 Künstlerischer Leiter des "Orgelfestival International" in Wien, Gastdozent an den MHS Stockholm, Malmö und Avignon, internationale Konzerttätigkeit (Polen, Schweden, Schweiz, Italien, Frankreich, Portugal, Indien, Mexiko, Deutschland und Österreich), Soloabende als Organist in Paris (Notre-Dame), Venedig (Markusdom), Lissabon, Madrid, Wien (Großer Musikvereinssaal) u. a., zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen, Schallplatteneinspielungen, ab 1983 Städtische Bühnen Osnabrück: Kapellmeister; 1987 völliger Rückzug aus dem Konzertbetrieb, Aufenthalt in Indien; 1990 Universität Osnabrück: Lehrauftrag für experimentell-elektronische Komposition, Mitinitiator und Programmdirektor des Internationalen Elektronik-Festival KlangArt in Osnabrück, 1994 Chefdirigent der Jungen Österreichischen Philharmonie Preise & Wettbewerbe: 1978 Erster Preis für die Interpretation zeitgenössischer Musik vom ÖKB und Jeunesses Musicales Wien
Geburtstag
02.05.1949