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ZEISL, Erich
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Scheinbar unberührt von der musikalischen Fortschrittssuche seiner Zeitgenossen im Umfeld der 2. Wiener Schule knüpft Erich Zeisl in seinen frühen Werken an die spätromantische Tradition und Namen wie Brahms, Dvorák oder Mahler an. Die Vorherrschaft der Melodie prägt das Lied- und Kammermusikschaffen der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, wobei die darin präsente „wienerische“ Note dieser Musik durchaus auch nahe liegende slawische (tschechische) Einflüsse spiegelt. Als prägnantestes Beispiel dafür kann die Klaviertrio-Suite h-Moll op. 8 (1920–24) gelten. In seinen Liedern versteht Zeisl innerhalb der kleinen Form geschlossene lyrische und dramatische Stimmungsbilder zu schaffen. Zeisls herausragendes satztechnisches Können erreicht seinen Höhepunkt in den an barocken Vorbildern (Kontrapunkt, Form) orientierten Instrumentalwerken seiner amerikanischen Jahre, etwa der Sonata barocca für Klavier (1948/49) und den Sonaten für Violine, Viola bzw. Violoncello (1949–51). Als Referenz vor dem amerikanischen Gastland liegt dem dritten Satz der Klaviersonate das volkstümliche Lied „Polly Wolly Doodle“ zugrunde. Im Exil tritt in Zeisls Schaffen auch eine stärkere Besinnung auf seine jüdische Herkunft hervor. Prägnantes Beispiel hierfür ist neben den Streichersonaten etwa der zweite Satz des Streichquartetts Nr. 2 d-Moll (1953), der nach den Worten des Komponisten ein „vertrauensvolles Gespräch zwischen Gott und Mensch“ spiegelt. Es bleibt der Interpretation des Hörers überlassen, wie weit in dieser Musik möglicherweise auch ein wehmütiger Nachklang des unwiederbringlich verlorenen Wien der 1920er- und 1930er-Jahre zu spüren sein mag. Auf einem hebräischen Lied basiert das nach dem Entstehungsort am kalifornischen Lake Arrowhead benannte „Arrowhead“-Trio (1956). Bewegendstes Zeugnis der Auseinandersetzung mit dieser Tradition ist das Requiem ebraico (1944/45), das dem Gedächtnis an Zeisls im Holocaust ermordeten Vater (und Stiefmutter) und den „zahllosen Opfern der jüdischen Tragödie in Europa“ gewidmet ist. (Christian Heindl) Zeisl Homepage
Geburtstag
18.05.1905
Todestag
18.02.1959
Biographie
-
©
Werke
Arrowhead-Suite (Arrowhead-Trio, Triosuite) für Flöte, Viola und Harfe
1956
Dauer: 14'
Bestell-Nr.: 07 383/PA, ST
Concerto grosso für Violoncello und Orchester
1955
Dauer: 27'
Bestell-Nr.: Aufführungsmaterial auf Anfrage
Kinderlieder (Children Songs) für Singstimme und Orchester
1931
Dauer: 12'
Bestell-Nr.: Aufführungsmaterial auf Anfrage, Fassung für Stimme und Klavier (Version for Voice and Piano): 08 708
Konzert für Klavier und Orchester C-Dur
1951
Dauer: 39'
Bestell-Nr.: Leihmaterial; 01 673 (Solostimme)
Mondbilder für Bariton und Kammerorchester
1928
Dauer: 12'
Bestell-Nr.: Aufführungsmaterial leihweise (in Vorbereitung)
Mondbilder für Bariton und Orchester
1928
Dauer: 12'
Bestell-Nr.: Aufführungsmaterial leihweise (in Vorbereitung)
Pieces for Barbara (Stücke für Barbara). Dreizehn Klavierstücke für Kinder
1944
Dauer: 25'
Bestell-Nr.: 01 374