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Über ein besonderes Geburtstagsgeschenk durften wir uns mit Jubilar Christian Ofenbauer freuen: Am 30.10.2021 fand im Konzerthaus im Rahmen von Wien Modern die Uraufführung seines Werkes „Satyrspiel 2019/20. Geschachtelte Musik zu Bildern“ statt, in Szene gesetzt von Andrea Sodomka.

Uraufführung bei Wien Modern

Von 1990 bis 2004 komponierte Ofenbauer die Antiken-Trilogie: die Bühnenwerke MEDEA, SzenePenthesileaEinTraum und die Elektra-Paraphrase Wache. In Das Satyrspiel 2019/20, einem Auftragswerk von Wien Modern und dem RadioSymphonieorchester Wien kehrt Ofenbauer zu den antiken Mythen zurück: „Die attische Tragödie besteht aus vier Teilen, eines davon ist das Satyrspiel, welches leider verlorengegangen ist, lediglich ein Vers von Proteus existiert noch. Es lässt sich schwer rekonstruieren, was darin konkret passiert ist. Als Untertitel meines Stücks wählte ich daher „Geschachtelte Musik zu Bildern“. Bernhard Günther, Leiter von Wien Modern, hat nun die Aufgabe, die Uraufführung im großen Konzerthaussaal so zu gestalten, damit man diesen Aspekt ein wenig behält. Ich habe bewusst keine Angaben gemacht oder ein Szenario geschrieben. Ich möchte nur keinen ‚Bildschirmschoner‘, kein statisches Bild an der Wand. Schön wäre eine Tanzproduktion oder eine stumme Theaterszene.“

„Die Presse“ ist begeistert

Die Tageszeitung „Die Presse“ zeigte sich begeistert von der Uraufführung: „Nebel kriecht von der Bühne, wo Stoffbahnen von der Decke hängen. Wie aus einem Nebel scheint dann auch die Musik zu dringen: ein und derselbe Ton, zart ausgehalten, verschiedentlich tröpfelnd. Das Ensemble vergrößert sich unmerklich, die Farbpalette wird breiter – und man schwingt sich ein auf eine lange Dauer. Aber keine Red' von Langeweile: Dass einen dieses kontinuierlich anwachsende Klangbild – mal Mosaik, mal Zeichnung, mal Gemälde – über 50 Minuten nicht loslässt, dass es das Ohr mit fragiler Zärtlichkeit über viele sanfte, aber distinkte Szenenwechsel hinweg in Bann schlägt, ohne sich dabei je aufzudrängen, gehört zu den geheimnisvollen Stärken von Christian Ofenbauers orchestralem „Satyrspiel“. (…)“ (Walter Weidringer / Die Presse, Online-Ausgabe vom 1.11.2021)