HENSEL, Daniel: Energien (URAUFFÜHRUNG)

Ort: Wien, Arnold Schönberg Center

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Platypus Ensemble
Steven Scheschareg
Bariton
Jaime Wolfson Dirigent

Arnold SCHÖNBERG Suite op. 29
Daniel HENSEL Energien … op. 41* (UA)
*gefördert durch NEUSTART KULTUR »Stipendienprogramm 2022« des BKM und des DMR
Peter ABLINGER ἀοιδή - REDE OHNE WORTE für Stimme, Klavierquintett und Tonband, 2021
Arnold SCHÖNBERG Zwei Lieder op. 14

Karten € 14 | Freier Eintritt für Personen bis 26 Jahre
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Schönberg begann mit der Komposition seiner Suite für Kammerensemble 1924, im Jahr seiner Hochzeit mit Gertrud Kolisch. Das Lebensgefühl dieser Zeit wird im Werk zum Klang: Walzer und Foxtrott erinnern an gemeinsame Tanzabende, ein Volkslied wird zur heimlichen Botschaft an die Geliebte. Der Komponist Daniel Hensel ließ sich von dieser musikalischen Konstellation inspirieren und reagierte mit einem schwungvollen Stück, das auch ein klares Zitat enthält: Was Schönberg sein Ännchen von Tharau, ist Hensel ein Elvis Presley Song. Peter Ablingers »ἀοιδή - REDE OHNE WORTE« für Stimme, Klavierquintett und Tonband orientiert sich an der Instrumentierung von Schönbergs »Ode an Napoleon« (1943). Vorbild für die Gestaltung des Sprechers in dessen »Ode« war Churchill, dessen Sprachmeldodik und -rhythmus Schönberg gewissenhaft transkribierte. Ausgangsmaterial für Ablingers »ἀοιδή« wurde daher Churchills Rede vor dem US-Kongress aus dem Jahr 1941, dem Jahr, in dem Schönberg die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten annahm. Diese Rede übersetzt Ablinger in ein elektroakustisches Rauschgitter, dessen rhythmisches Pulsieren den semantischen Inhalt aufhebt und zu Klangfarbe komprimiert – abgesehen vielleicht von wenigen Momenten, in denen ein Schatten von Verständlichkeit übrigbleibt. Eine analoge Übersetzung oder Transkription wird streng parallel dazu in der gegebenen Instrumentierung vollzogen – manchmal homophon, manchmal quasi heterophon.

In Kooperation mit Platypus Ensemble