Werk

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ERÖD Iván

Alterslaunen

Auftragswerk der Staatstheater Stuttgart

Untertitel

Variationen über ein eigenes Thema für Oktett (2009/10)

Erscheinungsdatum
2010
Opus
op. 86
Dauer
15'
Bestell-Nr.
Aufführungsmaterial leihweise

Keine Medien vorhanden

Beschreibung

Das Oktett „Alterslaunen“ für Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass komponierte ich im Auftrag der Staatstheater Stuttgart – Opernhaus für ein Kammerkonzert am 30. Juni 2010. Im selben Konzert wird eine anonyme Bearbeitung des Quintetts für Klavier und Bläser von Mozart, KV 452, für die selbe Besetzung aufgeführt.   Mein Werk ist eine äußerst bunte Folge von Variationen, für die ich das Thema aus meiner Oper „Die Seidenraupen“ gewählt habe. Diese Oper wurde in 1968 bei den Wiener Festwochen uraufgeführt.. „Rothars Abschied“ ist eine Zwölftonmelodie, die aber auf tonale Weise harmonisiert ist, ein nicht nur für die damalige Zeit unorthodoxes Verfahren. Diese Widersprüchlichkeit des Themas kehrt auch in den Variationen wieder, die sich zwar strukturell streng an die Vorlage halten, aber nach außen die unterschiedlichsten Charaktere darstellen. All das könnte symbolisch für die konsequente Paradoxie stehen, die mich von den Grillen meiner Jugend bis zu den Launen meines Alters begleitet. (Iván Eröd)

Rezension

Aus den Kritiken der Uraufführung am 30. Juni 2010 in der Liederhalle Stuttgart (Mitglieder des Staatsorchesters Stuttgart)   Eröds Alterslaunen begeisterten in Stuttgart   Originelles Oktett uraufgeführt   "Iván Eröd hat sich nie um Ideologien oder Moden gekümmert. Der ungarische Komponist, Jahrgang 1936, hält nach eigenem Bekunden das Handwerk hoch. Das Lob eines Freundes, Eröd sei der im Wesen heiterste Mensch, den dieser kenne, ist dem Komponisten das Höchste. Und so bekennt sich Eröd, im Schutz seiner Heiterkeit, zur Melodie, zur Form und zum Effekt, für ihn die Grundpfeiler musikalischer Kommunikation. Jetzt haben Mitglieder des Staatsorchesters zum Auftakt ihres letzten Kammerkonzerts dieser Saison im Mozartsaal Eröds 'Alterslaunen. Variationen über ein eigenes Thema' op. 86 zur Uraufführung gebracht. Eröd hat beherzt in den Fundus gegriffen, ein Thema aus seiner Oper in sieben Bildern 'Die Seidenraupen' (1964-1968) gewählt und darauf 17 Variationen geschrieben. Mit demselben Spaß, mit dem Eröd wohl die Zwölftonmelodie von 'Rothars Abschied' tonal verkleidet hat, spielten das Ensemble diesen kursorischen Gang durch die Musikgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts, in dem Eröd mit Augenzwinkern Ligetis Motorik zitiert, Prokofjews Lust am Grotesken, Schostakowitschs Sinn für markante Rhythmik und dabei doch einen ganz eigenen Ton findet." (rle, Stuttgarter Zeitung, 3. Juli 2010)     "Mit einer heiteren, ja fast knitzen Uraufführung begann im Mozartsaal der Liederhalle das letzte Kammerkonzert des Stuttgarter Staatsorchesters in dieser Spielzeit [...]. Verspielt und einfallsreich verdienen sich die 'Alterslaunen' des österreichisch-ungarischen Komponisten Iván Eröd ihren Titel zu Recht. Die bis auf ein paar Spurenelemente durchweg tonalen Variationen über ein Thema aus seiner eigenen Oper 'Die Seidenraupen', gesetzt als Oktett für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass, entstanden als Auftragswerk des Stuttgarter Staatsorchesters [...]. Fast jede der 17 kurzen Variationen überrascht als neue, launige Miniatur, ob Zigeunertango, Lamento oder munteres Bälle-Zuwerfen zwischen Bläser- und Streichquartett. Die Lust am kunstvollen Verflechten der Stimmen und das Ende in einer presto dahinwuselnden Jagd lassen vermuten, dass der 74-jährige Eröd seinen Lebensabend bestimmt nicht als Grübler verbringt, ähnlich wie Rossini mit seinen 'Péchés de vieillesse'." (Angela Reinhardt, Cannstatter Zeitung, 2. Juli 2010)