but the birds still sing ... für Klavier

Vor ein paar Tagen hat mir Paul Gulda freundlicherweise eine kurze Einführung in Liszts Schaffen gegeben, den ich zwar selbstverständlich kenne und auch gehört habe, mich aber noch nie intensiver mit ihm beschäftigt hatte. Meine Komposition verarbeitet die Eindrücke, welche die ausgewählten Stücke bei mir hinterließen. Drei von Liszts Werken sind mir dabei speziell im Gedächtnis: Lyon aus dem Album d'un Voyageur, Legende Nr. 1 "La prédication aux oiseaux" und Trübe Wolken. Über sein Werk Lyon schreibt Liszt:"Vivre en travaillant ou mourir en combattant." Es folgt Musik voll von Pathos und Heldenmut. Eine große Musik, die durch und durch euphorisiert. Trotz, oder vielleicht gerade wegen dieser erhebenden Gefühle, regt sich Skepsis. Zu oft sind schon die MAssen in Bewegung gesetzt worden. Was dann folgt ist Geschichte. Hört man Liszts späte Klavierstücke, wie eben Trübe Wolken kann man vermuten, dass er sich dieser Tatsache druchaus bewusst war oder wurde. Folgende Zeilen schrieb ich zu meinem Stück: calm and quiet appears their song to me bells resound like distant memories on the road to the last march but the birds still sing ... Ich möchte Paul an dieser Stelle von ganzem Herzen für die inspirierenden Stunden an seinem Klavier danken. Er ist damit durchaus maßgeblich für die Entstehung dieser Komposition mitverantwortlich. Johannes Berauer, 30. November 2010

Anlässlich des Liszt-Jahres 2011 lud der Verlag Doblinger Verlagskomponisten verschiedenster Stilrichtungen ein, ein Statement zum Jubilar in Form eines kurzen Klavierstücks zu verfassen. Das Ergebnis wurde eine Sammlung von zehn Kompositionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die uns natürlich meist mehr über die Komponisten selber verraten als über Liszt. (...) Johannes Berauers poetisch-pathetisches but the birds still sing (...) (Schweizer Musikzeitung 4/2013)