BENDA Franz
Concerto in a-Moll für Flöte, Streicher und Basso continuo
Besetzung
Flöte(n) und Orchester
Bestell-Nr.
DM 1401
Herausgeber
Ann Knipschild
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Beschreibung
Der gebürtige Böhme Franz Benda war Violinist und Komponist und hatte eine Anstellung als Geiger im Hoforchester von Friedrich dem Großen, der selbst ein enthusiastischer Flötist war. Als Komponist war Benda vor allem für seine Sinfonien, Konzerte, Sonaten sowie für Kammermusik bekannt. Die meisten seiner Solokonzerte wurden für Violine oder Flöte geschrieben. (Aus dem Vorwort)
Rezension
... Das erstmals veröffentlichte a-Moll-Konzert ist musikalisch hochinteressant und übertrifft mit seinen Qualitäten das e-Moll-Schwesterwerk. Oft ist die Nähe zu Bendas Berliner Kollegen Carl Philipp Emanuel Bach hörbar. Dass das Stück erst jetzt im Druck erschien, liegt wohl daran, dass die einzige erhaltene Quelle in der Flötenstimme des dritten Satzes einige Fehlstellen aufweist. Der Erstdruck enthält eine Ergänzung der Herausgeberin Ann Knipschild. (…) Die Spuren der Umarbeitung tun der Qualität dieser Musik keinen Abbruch. Das Konzert hat einen Platz im Standardrepertoire der Flötisten verdient.
(Peter Thalheimer, TIBIA 4/2009)
… Benda was highly considered in his own lifetime and this piece reflects the quality of his music. There is nothing here that is technically difficult for a Boehm flute. In fact it would provide a good introduction to mid-eighteenth century style prior to playing C.P.E. Bach. For a baroque flute player, although this is not a technically demanding piece, it does require greater facility (...) (Stephen Preston, PAN Magazine, March 2010)
"Eine Erstveröffentlichung, die aufhorchen lässt. Der Geiger und Komponist Franz Benda gehörte wie Carl Philipp Emanuel Bach der Berliner Hofkapelle an – was man diesem um 1760 entstandenen Concerto anzuhören glaubt. Die Musik fügt sich hervorragend in den ‚Berliner Stil‘ ein, der wohl nur zu dieser Zeit in der aufstrebenden Metropole entstehen konnte. (…) Berlin muss ein faszinierender Ort gewesen sein, an dem sich der Übergang vom Absolutismus zum Bürgertum auch in der Kunst ablesen ließ. Und Benda, Bach u.a. lieferten den Soundtrack zur Urbanisierung. Preußische Zurückhaltung prägt den ersten Satz. Ein Thema aus gebrochenen Dreiklängen und Durchgangsnoten wird quasi unisono an den Anfang gestellt – wie eine These, die es zu erörtern gilt. (…) Charakteristisch auch die drängenden Synkopen, die vom Pianissimo ins Forte führen, und die vielen abwärts stürzenden Triolen. Das zweite Thema wird gleich in der Flöte vorgestellt: ein liebliches Thema, das Rousseau gefallen hätte. Der zweite Satz beschwört eine ländliche Idylle herauf. Man erinnert sich, dass Benda mit böhmischer Volksmusik aufgewachsen ist – hier vermeint man es zu hören. Dass die Streicher mit Dämpfer spielen, verleiht dem langsamen Satz zusätzlichen Reiz und auch über die Tempoangabe lohnt es sich nachzudenken: ‚Affetuoso, ma con spirito‘. Gefühl ja – aber bitte dabei nicht den Verstand ausschalten. Den benötigen wir nämlich im Finale wieder: ein ‚Scherzando‘ zu spielendes ‚Vivace‘, dem das Kunststück gelingt, einen Mollsatz so ausgelassen fröhlich klingen zu lassen, wie es auf dem uckermärkischen Sandboden nur möglich ist.
(ENSEMBLE 3/2012)
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