WOLFGANG Gernot
Continuum IV - Cascades für einen Flöte-Solisten und Kammerorchester
Beschreibung
CONTINUUM IV – Cascades entstand als Auftragswerk für die Flötistin Susan Greenberg, ein Mitglied des Los Angeles Chamber Orchestra. Die einsätzige Komposition ist in drei Abschnitte gegliedert, von denen jeder einem spezifischem Mitglied der Flötenfamilie gewidmet ist. Dem Titel des Stücks gemäß sind verschiedenartigst orchestrierte „Klangkaskaden“ – frei fließende, in der Tonhöhe meist fallende Klangelemente - in die Komposition integriert. Die Flöte dominiert als musikalische Hauptstimme, während Solostreicher - oft in Form eines Streichquartettes - als sekundäre solistische Elemente hervortreten. Vom Harmonischen betrachtet bewegt sich das Werk im Bereich der erweiterten Tonalität. Das Beugen von Tönen, alaetorische Elemente, Cluster, kollektive Glissandi sowie Jazz-, Rock- und Folkrhythmen („Grooves“) mischen sich mit traditionelleren Kompositionstechniken. Der erste, ruhige Abschnitt der Komposition hat eine geheimnisvolle Aura. Die Altflöte stellt das Hauptthema des Werkes vor und entwickelt dieses über eine sparsame Streicherbegleitung. Ein kurzes Tutti-Crescendo leitet den zweiten Abschnitt ein und erhöht den Energiegehalt des Stücks um eine Stufe. Der Solist hat inzwischen die Instrumente gewechselt und spielt nun auf der C-Flöte. Das thematische Material des zweiten Abschnitts ist durch das wiederholte Beugen ausgehaltener Noten charakterisiert. Ein kollektives Streicherglissando mündet in ein quasi-Jazz-Flötensolo, das von einer Miles Davis- und Weather Report-inspirierten Percussion-Groove unterstützt wird. Eine energiegeladene Orchesterpassage und die nachfolgende Rekapitulation des Themas bereiten eine ausgedehnte Flötenkadenz vor. Streicher und Hörner lassen den Abschnitt mit einem ruhigen, getragenen Fugato ausklingen, während der Solist zu seinem dritten Instrument, der Pikkoloflöte, wechselt. Das Solofagott leitet den dritten, schnellen, von Folk- und Jazzelementen beinflussten Abschnitt ein. Während die Pikkoloflöte - unterbrochen von eingeschobenen Big Band-artigen Passagen - immer wieder das Thema dieses Abschnittes wiederholt, steuert das Orchesterarrangement langsam einem kraftvollen Höhepunkt zu. Nachdem dieser erreicht ist, übernehmen die Solostreicher das melodische Material, das musikalische Geschehen beruhigt sich allmählich und die Pikkoloflöte präsentiert, begleitet von der pulsierenden Harfe, die Reprise des Hauptthemas des Werkes. Eine kurze Pikkolokadenz leitet das perkussive, energiegeladene Finale ein. Gernot Wolfgang
Rezension
Continuum IV - Cascades is a gently dissonant, bright and aggressively amiable piece, alternately jazzy and pastoral. (Daniel Cariaga, Los Angeles Times)
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