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SCHMIDINGER Helmut

Das letzte Kapitel

Untertitel

Rondo für Violine, Sprecher, kleine Trommel und Streichorchester (3. Violinkonzert)

Erscheinungsdatum
2005
Dauer
17'
Bestell-Nr.
Leihmaterial

Keine Medien vorhanden

Beschreibung

Was mich am Text Kästners besonders inspiriert hat, ist die große Spannung, die sich durch den scheinbaren Widerspruch ergibt, eine so grausame Fiktion in so formvollendet unaufgeregter, vierzeilig gereimter Gedichtform darzustellen. Die Form des Solokonzertes habe ich gewählt, weil mir die Beleuchtung des Individuums in einem stark von Kollektiven (Weltregierung, Menschheit) geprägten Text eine interessante zusätzliche Facette erscheint. Und so ist eine Art Doppelkonzert entstanden. Die drei Zeitstufen des Textes (12. Juli, 13. Juli und Jetzt) spiegeln sich in der Intervalldramaturgie der Tonfolge c-h-fis (absteigende kleine Sekund, aufsteigende reine Quint - und damit sind wir bei einem konstitutiven Element der Violine) wider. Die Rondo-Form ist nicht nur aus dem "völlig beruhigten Dahinrollen der Erde auf ihrer bekannten elliptischen Bahn" inspiriert, sondern spielt auch mit der Assoziation des Rondos als "Kehraus".                       Helmut Schmidinger 

Rezension

[…] Vergangenen Mittwoch war eine Vertonung des "Letzten Kapitels" im Stadttheater Wels zu erleben, für die Helmut Schmidinger eine ebenso unspektakulär und dadurch höchst bezwingende Musik erfunden hat. […]                     (Oberösterreichische Nachrichten) Ein "Kapitel", dass zu faszinieren wusste […] im Zentrum ein am Vortag in Wien uraufgeführtes Rondo von Helmut Schmidinger zu Erich Kästners Gedicht "Das letzte Kapitel". Dieses Rondo fasziniert nicht nur durch seine musikalischen Qualitäten; es ist förmlich eingespannt zwischen der schlichten Form des Textes und dessen apokalyptischem Inhalt. […] (Neues Volksblatt Linz) […] Mit "Das letzte Kapitel" von Helmut Schmidinger präsentierten die Musiker des Concert-Vereins eine Uraufführung: Julia Stemberger liest, Christian Altenburger brilliert im Solo-Violin-part. Basis des Werkes ist Erich Kästners bitteres Gedicht aus den 30er Jahren, das von der freiwilligen Auslöschung menschlichen Lebens auf der Erde handelt. Schmidinger hat dazu eine schwelend gefahrvolle Musik geschrieben, die gekonnt Spannungen aufbaut. Julia Stemberger bringt den Text militärisch zackig, verstärkt so das Zynische des Kästner-Gedichts. Der Geiger Christian Altenburger gestaltet mit ausgezeichneter Technik und punktgenauem Spiel eine packende Miniatur." […] (Kronen Zeitung)