DÜNSER Richard
Die letzten Dinge
Untertitel
Vier Lieder nach Texten von Thomas Höft für Bariton und Ensemble (2002/07)
Erscheinungsdatum
2007
Dauer
16'
Bestell-Nr.
Aufführungsmaterial leihweise
Keine Medien vorhanden
Infoblatt
Beschreibung
In seinem Liedzyklus „Die letzten Dinge" setzt Richard Dünser vier Gedichte von Thomas Höft in Musik, die aus Sätzen von Augustinus, Nicolas Born, der Bibel, Albert Camus, Hubert Fichte, Hesiod, Lucan, Pier Paolo Pasolini und Torquato Tasso collagiert und ergänzt sind. Die Tradition der „Letzten Dinge" - Tod, Gericht, Verdammnis und Erlösung - ist altkirchlich. Sie bezieht sich auf den Kern christlicher Glaubenshoffnung, den Moment des Sterbens und die Hoffnung, nach dem Jüngsten Gericht nicht unter die zur ewigen Gottesfeme Verdammten, sondern zur Erlösung bereiteten Seelen zu gehören. Diesen letzten Blick nach oben, nämlich in die erhoffte Unendlichkeit des Lebens der Seelen, überträgt der Autor in eine subjektive, gegenwärtige Erfahrungswelt. Das erste Lied, „Der Tod", beschreibt den Moment des Sterbens als einen Augenblick der Kontinuität: des Übergangs in eine andere Welt, kaum merklich, kaum vom Leben unterscheidbar. Das zweite Lied ist dem „Gericht" gewidmet. Der Selbstanklage der Seele, die sich als selbstgerecht, ungeliebt und gefühlskalt empfindet, sind dunkle Schreckensbilder der Nacht gegenübergestellt. So vorbereitet, bilden sich die Schreckensvisionen der „Verdammnis" heraus. Höllische Bilder des dritten Liedes, Phantasmagorien der Gewalt wie auf einem Bild von Hieronymus Bosch, die den größten Schrecken der Hölle ankündigen: den Verlust des Gedächtnisses. Aus diesem Exzess der Selbstanklage richtet sich schließlich im abschließenden vierten Lied „Die Erlösung" auf. Eine Hymne an das körperliche Leben, in dem das Schenken Gewinn bedeutet, in dem das Sich-im-Anderen-Auflösen schließlich zum Himmel wird. Und zum Erwachen.
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