Werk

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SCHMIDINGER Helmut

hoc scripsertunt

Untertitel

für Violoncello und Orchester

Erscheinungsdatum
2000
Besetzung
Violoncello (Violoncelli) und Orchester
Opus
op. 42
Dauer
16'
Schwierigkeitsgrad
2-3
Bestell-Nr.
Leihmaterial / Studienpartitur käuflich: Stp. 715

Keine Medien vorhanden

Beschreibung

In diesem einsätzigen Werk, das von der Landesmusikschule Thalheim aus Anlaß ihres 10jährigen Bestehens in Auftrag gegeben wurde, wird die Gattung des "Solokonzerts" als ein Spiegel des Ver-hältnisses vom Einzelnen (=Solist) zur Masse (=Orchester) betrachtet. Diese gegenseitigen Wechsel-wirkungen waren der Ausgangspunkt für die Auswahl der Briefstellen, die in den musikalischen Verlauf auf unterschiedliche Art und Weise eingebunden sind und vom Sprecher vorgetragen werden. "Öffentliche" Briefe - von offizieller Stelle an den einzelnen Bürger oder von Schriftstellern an eine ganze Nation - wechseln sich mit "privaten", die von sehr persönlichen Erfahrungen mit den möglichen Folgen berichten, in Form eines "Rondos" ab. Die Musik übernimmt dabei die Funktion des subjektiven Kommentators. Helmut Schmidinger Texte aus den Briefen: „Liebster Vater! Ich bin noch ganz voll der Galle... schon zweimal hat mir der – ich weiß gar nicht, wie ich ihn nennen soll – die größten Impertinenzen ins Gesicht gesagt, die ich ihnen, um sie zu schonen nicht habe schreiben wollen, und nur – weil ich sie immer, mein bester Vater, vor Augen habe, nicht gleich auf der Stelle gerächt habe... anstatt das Graf Arco meine Bittschrift angenommen, oder mir Audienz verschaffte – Nein – da schmeißt er mich zur Türe hinaus, und gibt mir einen Tritt im Hintern...Nun muss ich schließen, sonst versäume ich die Post und bin Ewig dero gehorsamster Sohn Wolfgang Amade Mozart“ „Mein Kleiner, damit Du Dich dereinst erinnerst, nehme ich gerne die Ängste der gegenwärtigen Stunden hin, alle Risiken, und die Trennung, die noch grausamer ist als alles andere (...) Gewiß, ich fühle wie ungeheuer groß mein Schmerz wäre, meine liebe Frau und mein geliebtes Kind zu verlassen. Doch zumindest habe ich durch sie Jahre in Glück und Liebe verbracht. Und die Bitterkeit meiner Klagen wird sich durch die Zartheit meiner Erinnerungen auflösen. Ich werde all das bedauern, was ich nicht getan habe, all das, was ich hätte tun können; doch gleichzeitig denke ich daran, dass Du da bist, Du, mein Sohn, um mich fortzusetzen, um das zu verwirklichen, was ich nur geplant oder erträumt hatte...“ (Oktober 1916, Leutnant Després an seinen Sohn Albert) „Hochverehrte, gnädige Frau! Schmerzlich bewegt erfülle ich die traurige Pflicht und teile Ihnen mit, dass Ihr lieber Sohn, unser tapferer Kamerad, am 23. 7., kurz nach 7 Uhr abends, durch ein Artilleriegeschoß einen leichten Heldentod fand.(...) (Feldpostbrief an die Mutter von Karl Brunner)