RÜEGG Mathias
1.Klaviertrio
Besetzung
Klaviertrio
Bestell-Nr.
37 229
ISMN
979-0-012-20099-4
Keine Medien vorhanden
Webshop
Beschreibung
Danke, dass du dich auf dieses interaktive Spiel eingelassen hast, du wirst es nicht bereuen. Es funktioniert ähnlich einem Videospiel auf mehreren Ebenen. In jeder Stimme gibt es an bestimmten Punkten mehrere Möglichkeiten weiter zu spielen, wobei immer alles zueinander passt. Nehmen wir z. B. Takt 14: Wenn du dich z.B. hier für eine Stimme entschieden hast, dann musst du sie bis zum nächsten „Level“, also bis und mit Takt 21 (Streicher) bzw. bis und mit Takt 22 (Klavier) weiterspielen, du kannst also dazwischen nicht wechseln, was eigentlich klar ist. Je nachdem, welche Möglichkeiten man nun wählt, verändert sich das musikalische Gesamtbild: mal rhythmischer, mal melodiöser, mal virtuoser. Aber trotzdem ändert sich der Charakter des Stückes nie. Du sollst alle Möglichkeiten vorbereiten, um dann spontan wählen zu können, was du genau spielen willst. Entsprechend soll/kann/darf man gegenseitig reagieren. Es gibt von diesem Stück also nie eine „gültige“ Version, sondern jedesmal eine Uraufführung - es sei denn, man klebt sich eine Version zusammen, was aber nicht der Intention dieses Stückes und des Urhebers entspricht.
PS: Im Übrigen hast du richtig geraten. Die Anfangstöne D-Eb-C-H beziehen sich natürlich auf Dimitri Schostakowitsch, zu dessen hundertstem Geburtstag dieses Stück in Auftrag gegeben wurde.
Hörproben
Allgemeine Spielanleitungen:
Nachdem ich versuche, „klassische“ Musik aus der Perspektive eines Jazzmusikers zu schreiben, sollte Folgendes berücksichtigt werden: Alle rhythmischen Stellen beziehen sich auf den Grundbeat und müssen entsprechend rhythmisch, also ohne irgendwelche „Verzögerungen“ etc. gespielt werden. Die Phrasierung ist im Großen und Ganzen immer die gleiche: Die Bögen markieren die Längen (bzw. die melodischen Abschnitte) der Phrasen und oft auch ihre Akzente, sind aber hier, im Gegensatz zur klassischen Notation k e i n e Legatoangaben. Das klassische Staccato kommt eigentlich fast nie vor, es handelt sich also um eine Art Attacca, d. h. die Bläser stoßen die Noten einzeln an, und die Streicher spielen „Alla Corda“ bzw. „Détaché“ und phrasieren jede einzelne Note. Im Jazz würde man die Phrasierung als nicht triolisierte Legatoachtel bezeichnen. Bei den Rubatostellen wird dann normal legato gespielt.
PS: Komponisten (wie ich) liefern Vorschläge und legen keinen großen Wert auf Werktreuefetischismus. Wichtig ist das Erkennen der musikalischen Strukturen. Daraus ergibt sich zwangsläufig die „richtige“ Interpretation, vor allem, was die Rhythmik betrifft.
mathias rüegg,
Wien, Januar 2011
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