SCHMIDINGER Helmut
Jahrzehnte spiele ich gegen den Stumpfsinn das Cello - aber es ist kein Ende abzusehen. Op. 35, für Cello
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Beschreibung
Dieses Stück, dessen Titel ein Zitat aus dem Theaterstück über den Kunst- und Kulturbetrieb „Die Macht der Gewohnheit“ von Thomas Bernhard ist, ist für den Cellisten Marcus Pouget geschrieben. Ich muss „gestehen“, zum Violoncello eine besonders innige Beziehung zu pflegen - nicht nur wegen der Vielzahl an gutklingend realisierbaren „technischen“ Möglichkeiten perkussiver und klanglicher Art, sondern auch, weil ihm durch den großen Tonumfang sowohl eine sonore Tiefe als auch eine ausdrucksstarke Höhe zu eigen ist. Bernd Alois Zimmermann: „Nun erschien mir das Cello, ..., immer als das Instrument, das am ehesten der „vox humana“ nahe kommt ...“ In diesem Werk wird dem Violoncello die Rolle des „pars pro toto“ für musikalische Tätigkeit im Besonderen und künstlerisch kreative Tätigkeit im Allgemeinen zugeteilt, und ist von mir als Versuch gedacht, mit der Musik eine konkrete Botschaft zu vermitteln. Es werden verschiedene Phasen des „Cellospielens gegen den Stumpfsinn“ thematisiert, die von der Voraussetzung des festen Willens (decioso) ausgehend über sanfte Diplomatie (con eleganza), die Phase der Ratlosigkeit (adagio angoscioso), des „Kämpferischen“ (molto agitato e in ritmo ferreo) und des Zweifelns an sich selbst (larghetto lamentoso) bis zur Hoffnung (vivace con speranza) reichen. Als Vorspruch steht in der Partitur ein Zitat von Gilbert K.Chesterton: „Wenn die Strenge ein wenig nachgibt, so wie die Gerechtigkeit dem Erbarmen, dann liegt darin alle Schönheit der Erde.“
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