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URBANNER Erich

Johannes Stein oder Der Rock des Kaisers. Monodram für Sprecherin, vier Männerstimmen und Orchester

Text: Richard BletschacherSoli: T, 2 Bar, B

Untertitel
 
Erscheinungsdatum
1994
Dauer
60'
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Beschreibung

Es war ein Vorschlag des Dirigenten Peter Burwik an den Komponisten Erich Urbanner, welcher die   Entstehung dieses gewiß etwas ungewöhnlichen und eigenwilligen Werkes auslöste. Burwik wollte mit seinem exzellenten Ensemble 20. Jahrhundert ein Melodram zur Aufführung bringen. Urbanner wandte sich seinerseits an Richard Bletschacher, welcher sich bereits früher mit dieser spezifischen Mischung von Wort und ausdeutender und belebender Musik beschäftigt hatte. Die Handlung ist einem Protokoll von Polizeiakten entnommen, die dem Librettisten vor einigen Jahren im Archiv der Niederösterreichischen Landesregierung durch Zufall in die Hände fielen. Die Leidensgeschichte der unglücklichen, ein Leben lang als Soldat verkleideten Frau hatte ihn damals so stark berührt, daß er die wichtigsten Blätter handschriftlich exzerpierte, um sie vielleicht einmal in eine literarische Form zu bringen. Die Gelegenheit dazu hat sich dann auf unerwartete Weise und in ungewöhnlicher Form ergeben. Die gesungenen Teile sollten die erzählende oder dargestellte Handlung nicht allein ordnen, gliedern und unterbrechen, sondern auch bereichern, vorantreiben und in ihrer Wirkung steigern. Der Kompo-nist entschied sich für eine Besetzung der Instrumentalgruppe mit 16 Instrumentalisten, was sowohl den Gegebenheiten des Ensembles 20. Jahrhundert entspricht als auch den Anforderungen einer kleinen Bühne. Das Melodram ist eine Erfindung Jean Jacques Rousseaus, der um die Mitte des 18. Jahrhunderts diese Form theoretisch entwickelt hatte. Deutsche, französische und böhmische Komponisten haben bald danach viele interessante Werke dieses Genres für das Konzert oder als Ersatz für das Accom-pagnato-Rezitativ in ihren Opern geschrieben. Nach einer Blüte im Jahrhundert der Romantik schwand das Interesse und erst Strawinsky und Prokofieff fanden dafür wieder zeitgemäße Ausdrucksformen in unserem Jahrhundert. Richard Bletschacher

Inhalt

 

Rezension

„Das Autorenduo fand für sein ‘Monodram’ Anregungen im klassischen Melodram des 18. Jahrhunderts. Es läßt originalgetreu den auch mit einigen Rezitativen ausgestatteten Sprecher das während der Napoleonischen Kriege durch halb Europa führende Schicksal Johannes Steins erzählen, des morganatischen Buben eines k. u. k. Generals, der immer wieder das Kriegshandwerk praktiziert, tatsächlich aber ein ‘Mensch, respektive Frauenzimmer’ ist. Männerquartett und Orchester verdichten die Dramatik dieses in Libretto und Komposition zutiefst überzeugenden Werkes.“   (Salzburger Volkszeitung)   „Es ist ein sehr bildkräftiges, auch sehr österreichisch motiviertes Monodram, erzählend vom abenteuerlichen Leben eines Mädchens, das sich als Mann ausgeben mußte und damit ins Soldatenleben geworfen wurde.“ (Salzburger Nachrichten)