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CERHA Friedrich

Konzert für Klarinette und Orchester

Erscheinungsdatum
2008
Besetzung
Klarinette / Bassklarinette und Orchester
Dauer
22'
Bestell-Nr.
Aufführungsmaterial leihweise

Keine Medien vorhanden

Beschreibung

Das Klarinettenkonzert entstand 2008. Wiederholt wandte sich Cerha der Gattung Instrumentalkonzert zu, wobei sich bei der Wahl der Soloparts Vorlieben für bestimmte Instrumente abzeichnen. In den Jahren zwischen 1951 und 1996 entstanden Konzerte für Klavier, Violine, Bratsche und Violoncello, außerdem Doppelkonzerte für Violine und Violoncello sowie für Flöte und Fagott. In seinen Spätwerken ab 2002 interessierten ihn einerseits Instrumentalkonzerte für Violine, Saxophon und Schlagwerk, andererseits spielte die Klarinette, eines seiner Lieblingsinstrumente, auf dem Gebiet der Kammermusik eine vorrangige Rolle. Das zeigt sich unter anderem im "Klarinettenquintett", dessen Klarinettenpart 2008 in Salzburg von Andreas Schablas interpretiert wurde. "Sehr schön", sagt Cerha, und das hatte Nachwirkungen: "In der darauf folgenden Nacht träumte ich, dass ich an einem Klarinettenkonzert schreibe - und schließlich ist aus dem Traum Realität geworden". Das Konzert ist viersätzig. Den 1. Satz, Ouverture, leitet ein "entschieden abwärts strebendes Thema ein. Zwei eigensinnige, dem Orchester gegenüber obstruktive Motive bilden den Mittelteil" (Cerha). - Attacca folgt der 2. Satz, ein heiteres Capriccio, "leichtfüßig dahinhuschend". In der Mitte allerdings erscheint ein "auftrumpfendes Thema, mit dem - bei mir ganz selten - kontrapunktisch höchst kunstvoll gespielt wird." - Der umfangreichste langsame 3. Satz, dem Charakter nach streng und ernst, ist formal sehr komplex. Dreimal wird ein Lied aus dem "Buch von der Minne" (1946-64) stark variiert zitiert. - Der 4. Satz, Finale, enthält zunächst Materialien der Ouverture, auch die zwei eigensinnigen Motive tauchen wieder auf. Sodann stören mehrfach Fortissimo-Floskeln eine "blasse, unentschiedene Bewegung". Die Kadenz für die Klarinette hinterfragt die beiden Ouverturen-Motive. Die Musik greift nun das Scherzando des Cariccio auf und findet darin "einen eigenwilligen Schluss". (Lothar Knessl im Programm-Prospekt "Brücken der Gegenwart", Juni 2009)

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Rezension