Werk

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RADULESCU Michael

Madrigali. 9 Strophen für Orgel

Erscheinungsdatum
2010
Besetzung
Orgel solo
Dauer
22'
Bestell-Nr.
02 478

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Beschreibung

„MADRIGALI“ entstanden 2009/2010 als Auftragswerk für die neurestaurierte Johann Ignaz Egedacher-Orgel (1732) in der ehemaligen Abteikirche zu Vornbach am Inn in Niederbayern, und sind der Gemeinde Vornbach „in herzlicher, heimatlicher Verbundenheit“ gewidmet. Das aus 9 „Strophen“ bestehende Werk nimmt naturgemäß auf die Einschränkungen der süddeutsch-österreichischen Barock-Orgel Rücksicht, ist aber ebensogut auch auf großen, anderen Stilrichtungen verpflichteten Instrumenten überzeugend realisierbar. Die 9 stark voneinander kontrastierenden, jedoch ineinander übergehenden Abschnitte („Strophen“) lehnen sich in ihrem jeweiligen Aufbau sowie in der Verwendung und Handhabung der „Reime“ (Stab- bzw. Endreime) an die ursprünglich der Marienverehrung gewidmete Madrigaldichtung (madrigal vom italienischen madre = Mutter abgeleitet) der Frührenaissance an, sowie auch an die spätmittelalterliche estampie, einer mehrteiligen, singend, gestikulierend und „stampfend“ vorgetragenen Dichtungsform. Der Rhythmus des Werkes erscheint mal als „freier, sprechender Gestus“, mal als „streng bemessenes Geschehen in der Zeit“, und ist in beiden Fällen als vom Sprachduktus definierte Kategorie zu verstehen, allerdings ohne jeglichen Bezug zu einem „semantischen Programm“ oder gar zu einer „außermusikalischen Handlung“. Der Orgelsatz als solcher wird gelegentlich auf mehreren Klangebenen realisiert, manchmal blockartig-kompakt oder zerrissen-stockend eingesetzt. Das verwendete Tonmaterial basiert auf in sich jeweils symmetrisch aufgebaute Tongeschlechter, welche auch die harmonische Entwicklung der Großform bestimmen. Michael Radulescu, im Sommer 2010

Rezension

In sanfter Registrierung öffnet sich die Musik in freier, glockenähnlicher Umkreisung weicher Harmonik, die entfernt einen Dominantseptakkord durchschimmern lässt. Die 2. Strophe reißt die Musik in ein presto e agitato aus Tonwiederholungen und Trillern, die in ständige Taktwechsel eingebettet sind, ohne ihre flächige Dichte zu verlieren. Aufblühende Klangwolken im Andante weben sich auch im folgenden Tranquillo-Abschnitt nach oben. Minimalis¬tisch umkreisend ist die 4. Strophe für das Plenum notiert, das in einen von Pausen durchbrochenen Ab¬schnitt mündet. Auf insistierenden Tonwiederholungen basiert der vorwärtsdrängende nächste Teil, bevor sich die Musik gegen Ende zum Pianissimo abbaut. (Dominik Susteck, ORGAN_Journal für die Orgel 3/2013)