DÜNSER Richard
Memories. Dark Twilight für Klavier solo
Erscheinungsdatum
2006
Besetzung
Klavier 2-händig
Dauer
5'30
Bestell-Nr.
01 427
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Beschreibung
Memories. Dark Twilight ist ein Auftragswerk von Musik der Jugend für den Wettbewerb Gradus ad Parnassum 2006. Die beim ersten Hören ganz frei wirkenden verschiedenen Gestalten unterliegen in Wirklichkeit einem genauen Formplan: eine stetige Verkürzung vom Anfang bis zum Ende hin. Entwicklungen, Prozesse, atmosphärische Klanginseln, Ausbrüche, Stille sind eingebaut in eine Architektur aus Erinnertem - Verschwundenem, wieder Aufgetauchtem -, wie ferne Spiegelbilder, Trugbilder, Fata Morganen. (Richard Dünser)
Rezension
Dark Twilight. Dunkles Zwielicht. Musik der Dämmerung. Das passt. Ähnlich aphoristisch verkürzt wie der Titel wirkt auch das knapp zehnminütige Stück, das Dünser für den österreichischen Gradus ad Parnassum-Wettbewerb geschrieben hat. Entwicklungen, Prozesse, atmosphärische Klanginseln, Ausbrüche, Stille sind eingebaut in eine Architektur aus Erinnertem - Verschwundenem, wieder Aufgetauchtem - wie ferne Spiegelbilder, wie eine Fata Morgana aus Tönen. Und wie es sich für eine Musik der Dämmerung gehört, muss man schon zweimal hinhören, um zu erkennen, wie fein geordnet alles in Wirklichkeit ist. Was für eine wunderschöne Musik!
(Piano News, 2/2008)
Nach eigener Aussage spielt im Werk Richard Dünsers das Au?ermusikalische immer wieder eine Rolle: autobiographische Skizzen, literarische Hinweise, Bilder, Stimmungen. Weit entfernte Spiegelbilder, Trugbilder, Fata Morgana, Erinnerungen, Dinge die verschwunden sind, die wieder auftauchen - sie erscheinen wie aus finsteren Träumen und bilden Orientierungspunkte für die Seele und Klänge aus dem tiefsten Inneren.
In diesem Licht betrachtet fördert 'Memories. Dark twilight' auf zum "Hineininterpretieren". Mit verschiedenen Mitteln ruft Dünser eine Vielfalt an Bildern wach: von einem äu?erst zarten zweistimmigen Filigran bis zu sich wiederholenden komplexen Akkorde, von einem zögernden bitonalen Tasten bis zu virtuosem Passagenwerk. Dabei erweckt die genau vorgeschriebene Anwendung des Pedals Gedanken an einen Maler, der immer unerwartete Farben mischt. Der (die) Pianist(in) sollte gut Pedal spielen können, d.h. neue Noten ins liegende Klangbild einpassen können, ohne dieses zu überstimmen. So entdeckt man, dass ein Klangbild sich durch Einfügung eines einzelnen Tones total verfärben kann und daher eine Emotion bildlich in ein anderes Licht stellt. Die Partitur von Doblinger ist großzügig gestaltet und lässt sich gut lesen.
(Maarten Boonstra, PIANO WERELD Nr. 5 / 2010 - Übersetzung: Jan Prakken)
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