ERÖD Iván
Minderheitentänze
Untertitel
für Streichorchester
Erscheinungsdatum
1997
Opus
op. 70
Dauer
10'
Bestell-Nr.
Aufführungsmaterial leihweise
Keine Medien vorhanden
Beschreibung
Das Werk entstand im Auftrag der Wiener Kammerphilharmonie. Ich komponierte es im Sommer 1997 in meinem Haus in Csákbereny und beendete es in Wien. Die Uraufführung war im Jänner 1998 in Wien, mit dem obigen Kammerorchester unter der Leitung von Claudius Traunfellner.
Ich habe mir eine komische, leicht surrealistische Ballettmusik vorgestellt, mit Tänzen, die man sonst nicht antrifft. Jeder dieser Tänze ist charakterisiert durch irgendeine Ungeschicklichkeit oder irgendeinen Mangel, abweichend vom sogenannten „künstlerischen“ Tanz. Es sind dies in der traditionellen Tanzwelt bloß „Minderheitentänze“.
Im ersten Tanz gibt es keine Tanzschritte, nur übertriebene Sprünge. Der zweite wird gleichsam von vorsichtigen Kurzsichtigen getanzt, ohne Brille. Im dritten folgt auf zwei schwere Schritte des linken Fußes ein leichter Schritt des rechten. Im vierten stolpern die Tänzer unentwegt. Der letzte schließlich spielt sich im schwerkraftlosen Raum eines Raumschiffes ab, in dem Oben und Unten, Vorne und Hinten, Links und Rechts austauschbar sind und der feste Boden unter den Füßen fehlt. Dieser letzte könnte vermutlich nur durch Computeranimation realisiert werden, und die anderen würden meines Erachtens von professionellen Tänzern auch nicht gern getanzt werden.
Die Stücke bilden zusammen eine Suite von zehn Minuten und sind trotz ihrer strengen Strukturen eher unterhaltend als tiefschürfend. (Iván Eröd)
Inhalt
1. Bocksprünge / 2. Herantastend / 3. Zweilinksfüßer / 4. Stolpertanz / 5. Raumfahrer-Walzer
Rezension
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