Missa simplex per annum für vierstimmigen gemischten Chor und Orgel ad libitum

Die sehr einfache Faktur dieser auch a cappella aufführbaren lateinischen Messe ist auch für kleinere Laienchöre bestens geeignet.   Kurt Estermann: Die lateinische Ordinariumsvertonung beschränkt sich gemäß der einfacheren Ausrichtung des liturgischen Jahreskreises auf den vierstimmig gemischten Chor, eventuell sogar reduziert auf ein Solistendoppelquartett. In diesem Sinn ist der Titel - simplex per annum - zu verstehen. Im Idealfall a cappella musiziert, kann aus praktikablen Gründen eine Orgel oder ein Orgelpositiv beigezogen werden. Das Credo ist vierstimmig gehalten und bezieht sich vom rhythmischen Gerüst her gleichsam als Bekenntnis und Hommage auf Musik von Josquin des Prez, dem herausragenden Meister der klassischen Vokalpolyphonie. Die Orientierung der Messkomposition sieht sich sowohl der aktuellen Liturgiefähigkeit wie den komplexen Ansprüchen einer zeitgenössischen und persönlichen Musiksprache verpflichtet. Vordergründig äußert sich dies in der knappen Zeitdauer der Messteile wie im Bestreben, die Schwierigkeit der Ausführung in einem kalkulierbaren Maß zu halten.

…Estermann lehrt am Salzburger Mozarteum als Ordinarius für Kirchliche Komposition und ist als Organist des Stiftes Wilten in Innsbruck in der kirchenmusikalischen Praxis aktiv verankert. Umso spannender muss ein Missa simplex per annum ausfallen, gilt es doch, eine überzeugende zeitgenössische Tonsprache für die Liturgie und nicht allzu hohe technische Anforderungen für das Ensemble in Balance zu bringen. (...) Eine gelungene heutige Ordinariumsvertonung im klanglichen Umfeld der Wiener Kirchenmusik-Kompositionspraxis nach Heiller. (Johannes Ebenbauer, SINGENDE KIRCHE 3/2012)