Werk

Noten
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DODERER Johanna

Mondsee

Untertitel

4. Streichquartett, DWV 82 (2012) / Fassung für Streichorchester

Dauer
15'
Bestell-Nr.
Aufführungsmaterial leihweise

Keine Medien vorhanden

Beschreibung

Die Natur des österreichischen Salzkammerguts inspirierte die Komponistin zu diesem Werk, in dem sie sich der Herausforderung stellte, dramatische und komische Ausdruckselemente miteinander zu kombinieren. "Als ich mein 4. Streichquartett begann, war mir klar, dass es ein besonders feuriges, aber vor allem auch ein komisches Stück werden sollte. Diese schwierige Kombination, höchste Dramatik und expressive Ausdrucksweise mit einer komischen Stimmung zu verbinden, ist nach wie vor eine ziemliche Herausforderung für mich. Das Werk beginnt mit einer Einleitung in Presto, welche von stark akzentuierten Rhythmen bestimmt wird. Diese rhythmischen Akzentuierungen werden von Pizzicati in Viola und Cello vorerst nur verstärkt. Nach dieser Einleitung erfolgt die Eröffnung des eigentlichen Themas mit feierlichem Charakter, das von großen Intervallsprüngen durchdrungen ist. Es folgt das Seitenthema im ¾-Takt, welchem ein tänzerischer Charakter zugrunde liegt. Nachdem das feierliche Hauptthema durch alle Stimmen zu einem kontrapunktisch gearbeiteten Dialog der einzelnen Instrumente führt, nimmt dieses Thema poco a poco einen ebenso tänzerischen Charakter an. Dies wird weitergeführt bis zum giocoso. Dort treten die Pizzicati wieder vermehrt auf, drängen sich über ihre bisherige Bestimmung rhythmischer Akzentuierung hinweg, in den Vordergrund. Es kommt zu einer Steigerung des giocoso fast bis ins Groteske. Erst dann folgt unerwartet eine Wandlung der bisherigen Grundstimmung zu der eigentlichen Bestimmung des Hauptthemas. Ein Höhepunkt, ein molto espressivo, in welchem alle Themen (Hauptthema, Seitenthema und „Pizzicatothema“ der Einleitung) verarbeitet werden. Abrupt endet dieser emotionale Ausbruch, das „Pizzicato con fuoco“ folgt. Eine atemberaubende Raserei, rhythmisch von 5/8 – 3/8 – 2/8 wechselnd mit unterschiedlichen Akzentuierungen. Der ganze Pizzicato-Wahnsinn mündet schließlich in das harmonische und tänzerische Seitenthema, durch welches dieses virtuose Streichquartett einen munteren Abschluss findet. Neben dem harmonischen Material schrieb ich einige Spieltechniken, welche die Farben der einfachen Tonwiederholungen wesentlich gestalten. Immer wieder gibt es Ostinati, die jedoch ihre Farben wie beispielsweise durch „poco a poco sul ponticello“ und entgegengesetzt „poco a poco sul tasto“ verändern. So einfach die Wahl des tonalen Tonmaterials ist, umso deutlicher dieses sich an verschiedenen Vorgaben traditioneller Streichquartette orientiert, desto mehr kommen in meinem 4. Streichquartett diverse Möglichkeiten zeitgenössischer Spieltechniken zum Einsatz. (Johanna Doderer)