Werk

Noten
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RÜEGG Mathias

Move It or Leave It for Violin, Vibraphone & Piano

Besetzung
Klaviertrio
Bestell-Nr.
33 206
ISMN
979-0-012-19976-2

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Beschreibung

Es fängt schon mit einer ziemlich knallharten Groove im ¾-Takt an. Und sollte Ihnen dieses Vokabular nicht geläufig oder sogar fremd sein, dann denken Sie einfach an preußische Genauigkeit: Zack, zack soll’s machen! Und das ohne Gnade und ohne die geringste Abweichung vom Grundtempo, das hypnotisch genau, also fern aller Romantizismen dahinsteuern muss. Und die Pizzicati müssen so richtig schnalzen (fragen Sie Roman Janoska, wie er das macht!). Oder anders gesagt: Bewegen Sie etwas oder lassen Sie es sein. Wie bei allem im Leben, nicht nur beim Rhythmus. Bei Ziffer 6 wird es dann etwas anders, wobei man die Klavierphrase auch verdreht hören könnte, soll/darf man aber nicht. Man genieße diese kleine Spielerei, bei der eine Funkphrase umgedreht wird. Und über dieses Achtelpattern müssen dann genaue Triolen gespielt werden, aber das fällt euch Klassikern ja leicht. Ab Ziffer 9 marschiert es dann wieder im Anfangstempo weiter bis zu Ziffer 10, wo man sich kurz ausrasten und ausnahmsweise einmal schön, also beinahe mit Gefühl, spielen darf. Kehren Sie hier Ihren Romantiker heraus. Allzu schnell sind Sie wieder gefangen in dem verdrehten, jetzt modifizierten Funkpattern (Zi 11). Bei Ziffer 18 dürfen Sie nochmals „Uptempo-walzen“, bevor das unvermeidliche Ende kommt, das durch die Dynamik überraschend wirkt. Meine Mutter hätte dazu gesagt: mathias, ich verstehe nicht, warum Deine Stücke nie einen richtigen Schluss haben! PS: Ich auch nicht, aber ich mag es so und habe jahrelang an meiner Schlusskultur gearbeitet. Allgemeine Spielanleitungen: Nachdem ich versuche, „klassische“ Musik aus der Perspektive eines Jazzmusikers zu schreiben, sollte Folgendes berücksichtigt werden: Alle rhythmischen Stellen beziehen sich auf den Grundbeat und müssen entsprechend rhythmisch, also ohne irgendwelche „Verzögerungen“ etc. gespielt werden. Die Phrasierung ist im Großen und Ganzen immer die gleiche: Die Bögen markieren die Längen (bzw. die melodischen Abschnitte) der Phrasen und oft auch ihre Akzente, sind aber hier, im Gegensatz zur klassischen Notation  k e i n e  Legatoangaben. Das klassische Staccato kommt eigentlich fast nie vor, es handelt sich also um eine Art Attacca, d. h. die Bläser stoßen die Noten einzeln an, und die Streicher spielen „Alla Corda“ bzw. „Détaché“ und phrasieren jede einzelne Note. Im Jazz würde man die Phrasierung als nicht triolisierte Legatoachtel bezeichnen. Bei den Rubatostellen wird dann normal legato gespielt. PS: Komponisten (wie ich) liefern Vorschläge und legen keinen großen Wert auf Werktreuefetischismus. Wichtig ist das Erkennen der musikalischen Strukturen. Daraus ergibt sich zwangsläufig die „richtige“ Interpretation, vor allem, was die Rhythmik betrifft. mathias rüegg, Wien, Januar 2011