RÜEGG Mathias
Something about Eve für Flöte und Klavier
Besetzung
Flöte(n) und Klavier / Orgel / Cembalo
Bestell-Nr.
05 085
ISMN
979-0-012-20100-4
Keine Medien vorhanden
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Beschreibung
Als Vorlage zu diesem Stück diente mir der Film „All About Eve“ des Regisseurs Joseph L. Mankiewicz, einer bitterbösen sich um Theaterintrigen drehenden Satire, in der Bette Davis als Diva zur Höchstform aufläuft. Ein Kurzauftritt der jungen Marylin Monroe, der nahe gelegt wird, sie solle mangels Talent ihr Glück doch beim Fernsehen versuchen, liefert dem 1950 gedrehten und 1951 mit mehreren Oskars bedachten Film nachträglich eine zusätzliche ironische Pointe.
Da meine langjährige Partnerin ebenfalls Eva heißt und gelernte Flötistin ist, heißt dieses 2008 für sie komponierte Stück „Something about Eve“. Es beginnt mit einer einfachen Kadenz in e-Moll, die sich langsam erweitert und in harmonisch veränderter Form immer wieder auftaucht, abgelöst von sehr rhythmischen Stellen in „Double-Time“, also doppelt so schnell. Wobei es nur ein Tempo gibt, das zwischendurch von freigestalteten Rubatostellen abgelöst wird. Sowohl Klavier als auch Flöte sollen sehr „sanglich“ klingen.
Hörproben
Allgemeine Spielanleitungen:
Nachdem ich versuche, „klassische“ Musik aus der Perspektive eines Jazzmusikers zu schreiben, sollte Folgendes berücksichtigt werden: Alle rhythmischen Stellen beziehen sich auf den Grundbeat und müssen entsprechend rhythmisch, also ohne irgendwelche „Verzögerungen“ etc. gespielt werden. Die Phrasierung ist im Großen und Ganzen immer die gleiche: Die Bögen markieren die Längen (bzw. die melodischen Abschnitte) der Phrasen und oft auch ihre Akzente, sind aber hier, im Gegensatz zur klassischen Notation k e i n e Legatoangaben. Das klassische Staccato kommt eigentlich fast nie vor, es handelt sich also um eine Art Attacca, d. h. die Bläser stoßen die Noten einzeln an, und die Streicher spielen „Alla Corda“ bzw. „Détaché“ und phrasieren jede einzelne Note. Im Jazz würde man die Phrasierung als nicht triolisierte Legatoachtel bezeichnen. Bei den Rubatostellen wird dann normal legato gespielt.
PS: Komponisten (wie ich) liefern Vorschläge und legen keinen großen Wert auf Werktreuefetischismus. Wichtig ist das Erkennen der musikalischen Strukturen. Daraus ergibt sich zwangsläufig die „richtige“ Interpretation, vor allem, was die Rhythmik betrifft.
mathias rüegg,
Wien, Januar 2011
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