BEER Joseph
Stradella in Venedig
Untertitel
Oper in sieben Bildern und einem Zwischenbild
Erscheinungsdatum
1949
Bestell-Nr.
Aufführungsmaterial leihweise
Texter
Joseph Beer
Keine Medien vorhanden
Beschreibung
Inhalt
Besetzung - Hauptrollen
Alessandro Stradella - Tenor
Raphaella Bianchi - Sopran
Doge Contarini - Bass od. Bariton
Countess Giulia - Sopran
Prinz Achilles di Bibistrello - Tenor
Cortini & Longhini, zwei Komödianten - Tenor u. Bariton
Capitano Lorenzo Carcia Malandrino, Polizeichef - Tenor
Herald - Bass
Chor, SATB
INHALT
Tableau I
Im Venezianischen Jüdischen Ghetto Giudecca
Die Fracht der ankommenden Schiffe wird in die Docks geladen und am Markt verkauft. Der Doge beobachtet maskiert die jungen hübschen Mädchen in der Menge (“Verkäufer, der Tag er wird kommen.”) Er entdeckt Raphaella und ist von ihrer Schönheit gefesselt.
In der Zwischenzeit sichten die Mädchen ein schönes Segelschiff weit am Meer. Prinz Achilles betritt die Szene und besingt seine Liebe zu Giulia (“Heil’ger Achilles!”). Raphaella, die ebenfalls die Segel am schimmernden Wasser erblickt, singt von ihrer Sehnsucht, endlich ihrer wahren Liebe zu begegnen (“Weit draußen im Sonnenglanz“). Vom Schiff ertönt eine Stimme: Stradella landet am Strand unter dem Jubel der Menge (“Evviva Stradella!”). Auch Stradella wünscht sich, seine wahre Liebe zu finden (“Zur Sonne kling' empor”). Raphaella ist von seiner wundervollen Stimme und seinen Zaubertönen hingerissen, während sich ihr eine Maske mit einer Kette nähert und ihr verspricht, sie in Samt und Seide zu kleiden. Die Maske entschwindet, Raphaella bleibt zurück mit den Gedanken, ob sie gerade das Schicksal bei der Hand genommen hat, um sie ins Zauberland zu führen.
Das Tableau endet mit dem Gesang der Gondolieri in der Ferne.
Tableau II
In Gräfin Giulias Gemächern
Giulia erwacht und besingt ihren Liebestraum (“Welch’ ein Traum”) Während die Gondolieri draußen Stradellas Arie singen, erscheint Achilles, der schwer verliebt in Julia ist. Im Duett (“Giulia! -- Ihr stürzt wie ein Blitz vom Himmel”) bittet er, die Fenster zu schließen. Er hasst Stradella und droht, ihn nicht in der Oper singen zu lassen. Achilles gesteht Giulia seine Liebe und beklagt ihre Grausamkeit. Sie entgegnet, dass sie Brief an einen Herzog schreibe und dass sie einander in der Oper sähen, wo sie vom Dogen erwartet werden. Achilles zweifelt, da der Doge in eine neue Liebesgeschichte verwickelt sein könnte.
Auftritt Raphaella, die sich von der Gräfin verabschiedet: Der Doge wird sie adoptieren (“Komtess, wollen gütigst verzeihen”). Nach ihrem Abgang schreibt Giulia einen Brief an Stradella (“Caro mio, mein Herz eilt zu dir”) welchen sie zwei Komödianten, Cortini and Longhini, um ihn an diesen Abend Stradella im Teatro La Fenice zu überreichen. Sie verlässt den Raum, worauf Achilles erscheint und die beiden Komödianten besticht, ihm den Brief zu zeigen, in dem Giulia Stradella auf ein Rendezvous nach der Oper einlädt. Achilles plant mit den Komödianten einen Theaterskandal während Stradellas Auftritt (“Giulia! Mein Engel!”)
Tableau III
1. Intermezzo
Die Komödianten fassen das Geschehen kurz zusammen, auch die Bestechung zum Aufstand im Theater, den sie anzetteln sollen.
2. Im Foyer des Teatro la Fenice
Achilles und die Komödianten fachen den Aufstand an (Trio “Wo sind die Leute?!”) Dennoch gelingt es Stradella, die Bühne zu betreten. Als er seine große Aria singt (“Was wär Venedig ohne die Liebe”) verstummen die Störer, Stradella wird von der Menge bejubelt und von Raphaella, Giulia und dem Dogen gepriesen (“Sehnsucht und Lieb’”). Giulia überreicht Stradella ihren Handschuh, der eine Liebesbotschaft enthält. Raphaella kommt zurück, um nach ihrem Handschuh zu suchen, Stradella gesteht ihr, dass er sich an ihre schönen Augen in der Giudecca erinnert. Als sie davonläuft, offenbart er ihr, dass er die Blume trägt, die sie ihm zugeworfen hatte.
Tableau IV
Ein Gemach im Dogenpalast
Auf das schimmernde Meer blickend, lässt der Doge seine Gedanken zu den feurigen Augen schweifen, die er in der Giudecca erblickt hatte und die er nun glaubt, im ganzen Palast zu sehen (“Fliegt Tauben Weit Zum Meer”). Raphaella tritt auf, Stradellas Arie summend. Der Doge offenbart ihr, dass der Aufstand von Achilles aus Eifersucht inszeniert war, dass er stolz auf Stradella sei und ihm zu Ehren ein Fest geben werde, mit Raphaella als Ballkönigin. Er gesteht ihr, dass er sie statt als Tochter lieber als Geliebte sähe.
Stradella, den der Doge beauftragt hat, Raphaella eine Gesangsstunde zu erteilen, betritt den Raum. Als der Doge diesen verlässt, beginnt das „Gesangsstundenduett“ (“Singet nun, ich möchte eure Stimme hören”) mit Raphaellas brillanten Koloraturen, die Stradella bezaubern. Er macht ihr Komplimente, und nach anfänglichem Zögern gibt Raphaella ihren Gefühlen für Stradella nach. Zwischendurch steigen ihre Zweifel wieder hoch, die beiden liefern sich ein Schreiduell. Der Doge fragt nach dem Grund für den Aufruhr, Stradella beschwichtigt, dass dies lediglich ein Teil des Spiel wäre, das sie gerade einstudierten. Raphaella befürchtet, der Doge könnte ihr Liebesgeplänkel belauscht haben und nun Stradellas Tod wünschen. Der Doge bittet Raphaella, ihm vorzusingen, was sie gelernt hatte, das Tableau endet mit einem wunderschönen Schluss des stürmischen Liebesduetts.
Kleines Zwischenbild
Longhini & Cortini in einer Gondel
Longhini, als Mönch verkleidet, trägt ein kleines Päckchen, Cortini spielt den Gondoliere, beide singen. Cortini versucht das Päckchen zu stehlen. Longhini hat die Polizei von Stradellas Plan, mit Raphaella zu entfliehen, in Kenntnis gesetzt und möchte auf der Piazza sein, wenn die Polizei Stradella in Haft nimmt. Cortini schlägt vor, die Gräfin zu informieren, dies könnte eine Belohnung nach sich tragen. Doch darum hat sich Longhini bereits gekümmert.
Tableau V
Der Karneval in Venedig
Während der Chor ein fatales Schicksal vorhersagt, treffen Raphaella einander und planen ihre Flucht um Mitternacht, um in der Kirche San Maddalena getraut zu werden. Seltsame Masken umgeben sie. Während Raphaella befürchtet, dass sich dahinter Schergen des Dogen verbergen, meint Stradella frech, dass Orpheus’ Macht und Stimme alle finsteren Mächte verzaubert (“Fern aus den Sphären mit magischem Strahl”). Raphaella und Stradella suchen Zuflucht in einer nahe gelegenen Taverne.
Achilles beklagt sein Schicksal, dass Giulia seine Liebe trotz aller Bemühungen nicht erwidert (“Giulia, Giulia, Giulia…Achilles rennt von früh bis spät”). Cortini und Longhini verspotten ihn, sie flüstern ihm etwas ins Ohr, worauf dieser ihnen zuerst einen Geldbeutel gibt, dann jedoch wütend sein Schwert zieht. Er schwört Rache an Giulia, der falschen Schlange, und an Stradella.
In der Zwischenzeit bemerken die Komödianten Stradella und Raphaella in der Taverne. Giulia ist im Glauben, dass der Mönch, der sie für genau elf Uhr auf die Piazza gerufen hatte, einer von Stradellas Gefolgsleuten sei. Im Trio “Der Kapuziner sagte mir” versprechen die Komödianten Giulia, dass der “Mönch” sie zum Versteck Stradellas führen werde.
Stradella und Raphaella verlassen die Taverne, alle stehen einander gegenüber. Achilles zieht sein Schwert – und flüchtet, als Stradella ebenfalls seine Waffe zieht. Ein großes Gemenge folgt, das bei Erscheinen einer Maske verstummt, alle außer Giulia verschwinden.
Hinter der Maske verbirgt sich der Doge, der mit seinen Schützen Stradella in Haft nehmen will. Stradella singt vom Chor ermuntert seine große Arie ("Zur Sonne kling’ empor"). Letzten Endes werden die beiden Komödianten gefangen genommen.
Tableau VI
Vor dem Bühnenvorhang
Der Polizeichef befragt die Komödianten nach Stradellas Verbleib. Die beiden verraten Stradellas Flucht nach San Maddalena, um Raphaella zu heiraten.
Die Kirche San Maddalena
Im Hintergrund sind die Mönche zu hören, die für Stradella zur Madonna beten. (“Dir heilige Madonna”), als die Schützen maskiert eintreffen (“Bis das Brautpaar”). Stradella und Raphaella knien betend vor dem Altar (“Heil’ge Madonna in Himmelshöh’n”.) Der Polizeichef unterbricht sie, er habe den Auftrag vom Dogen, Stradella zu töten. Er entschuldigt sich, stellt jedoch fest „Dienst ist Dienst“. Stradella versteht ihn, bittet jedoch als letzten Wunsch um die Trauung mit Raphaella. Dieser Wunsch wird ihm gewährt.
Stradella betet um ein Wunder ("Hoch aus dem Himmel mit feurigem Strahl"). Die Polizeigarde beginnt sich zu winden und unwohl zu fühlen und finden sich ebenfalls kniend wieder, während Raphaella in Stradellas Gebet einstimmt (“Heilige Himmels Königin”). Himmlische Stimmen ertönen, der Priester vermählt Stradella und Raphaella, während die hinzu gekommene Giulia aufschreit.
Tableau VII
Epilog
Auch Giulia und Achilles enden als Paar, der Chor verkündet, dass Stradella gerettet wurde und Raphaella endlich heiraten konnte. Der Doge erklärt den frisch Vermählten, dass ganz Venedig sie unterstütze, warum also fliehen? Im Trio “Entschied für uns” freut sich Raphaella, dass ihr Märchen wahr wurde, sie schwört Venedig ewige Liebe. Auch Stradella dankt Venedig für die Erfüllung seines Traumes. Der Doge segnet beide, er bekennt Raphaella, dass er sie immer lieben werde.
Eine Gondel erscheint, Stradella und Raphaella verabschieden sich zum Gesang des Chores (“Zu Sonne kling’ empor). die Oper endet mit "Alles singt… Stradellas Lied, ja singt, ja singt!!!!!!”
Rezension
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