VOGEL Ernst
Streichquartett Nr. 2 (1961)
Untertitel
Bestell-Nr.
06 153 / Stp. 196
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Beschreibung
Das 2. Streichquartett entstand 1961 und verwendet, bedingt durch die zahlreichen Mutationen des Materials, eine breite viersätzige Form, in der sich herkömmliche Prinzipien mit der Absicht, trotz der Gegensätzlichkeit der Sätze durch die Reihengedanken starke Beziehungen zwischen ihnen aufzurichten, verbinden. Der daraus resultierende zyklische Zug des Werkes führt zu hoher Einheitlichkeit, die das Werk trotz seiner Länge leicht überschaubar und verständlich macht.
Den ersten Satz eröffnet eine langsame Einleitung, dessen Reihe zwar intervallisch eigenständig ist, dennoch aber innere Verwandtschaft mit den beiden Reihen des schnellen Hauptteils besitzt. In diesem Hauptteil erklingen die Gedanken gleich zu Beginn übereinander, werden weiter verfolgt, bis ein Rückgriff auf die Einleitung zu zwei Fugati führt, nach welchem eine kurze Coda den Bogen schließt.
Bewusster Kontrast ist der ruhige zweite Satz, dessen Dreiteiligkeit wieder symmetrische Anordnung besitzt.
Tanzcharakter besitzt der dritte Satz, in dem zahlreiches Material aus den vorherigen Teilen verwendet erscheint, dann führt das Finale nach rezitativischem, „aufbauendem“ Beginn zu breiter Retrospektive der Gesamtform und beendet das Werk mit kurzer, brillanter Stretta.
(Hartmut Krones)
Inhalt
Rezension
Zu einer Aufführung im Rundfunk-Sendesaal Heidelberg beim Festival „Musica viva“:
„Echtes Musikantenblut aber trägt das 2. Streichquartett Ernst Vogels. Er scheint jene glückliche Begabung einer unproblematischen Selbstsicherheit zu besitzen, die sowohl auf Kraft wie auf Einfälle wie auf Können aufgebaut ist. (…) Besonders im ersten und dritten Satz weiß er sehr glücklich und souverän das vielschichtig-polyphone Streichquartett nicht nur im einzelnen dauernd zu beschäftigen und dadurch üppigen, saftigen Vollklang, bei aller Zwölftönigkeit auch wohllautenden oder regerisch expressiven Musikantenton anzuschlagen, sondern auch Lyrisches und Dramatisches mit sicherem Griff zu verknüpfen. Das Werk von 1961 ist nicht experimentell, wohl aber musikantisch modern und das ist auf Dauer gewiss wichtiger.“
(Otto Riemer, Heidelberger Tagblatt, 15.2.1967)
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