Streichquartett Nr. 2 d-Moll

 (…) Ebenso „spätromantisch“ das 2. Streichquartett von Eric(h) Zeisl, der 1938 Österreich in Richtung Los Angeles verließ und nur schwer an die großen Erfolge als 30-Jähriger in Wien anknüpfen konnte. Dennoch ist das 1953 entstandene Quartett meisterlich in seiner Erfindung und handwerklich perfekt inszeniert. Vom pathetischen Anfang hin bis zum weltumfassenden Andante, zum quirligen Scherzo und dem sehr bewegten Rondofinale hat alles seine klassische Ordnung und spricht trotzdem eine eigene Sprache. (…) Michael Wruss, OÖ. Nachrichten 28.6.2008   (...) Zeisl ist bestes Beispiel für den von nationalsozialistischer Ideologie verursachten Kulturverlust. Sein in Rostock vorgestelltes Streichquartett verdeutlichte bemerkenswerte Qualitäten: souveränes Handwerk, Gespür für den vierstimmigen Instrumentalsatz und inspirierende, an die Neoklassik eines Hindemith erinnernde Spielfreude. Ekkehard Ochs, Nordkurier 27.11.2010   (...) sein 1953 vollendetes Quartett Nr. 2 zitiert klar die Musik und die Ästhetik seiner Heimat. Folkloristische Urwüchsigkeit paart sich da mit kontrapunktischer Raffinesse. Unglaublich, was Zeisl seinen Interpreten an Präzision abverlangt. (...) Da saß man als Zuhörer ganz vorn auf der Stuhlkante. Erich Zeisl also als echte Entdeckung bei diesem Konzert! Christoph Schulte im Walde, Westfälische Nachrichten 22.06.2013