Stretta

Johanna beklagt aus dem Jenseits ihre Einsamkeit und die Trennung von ihrem Geliebten, dem Dichter Johann, den sie beim Diktieren seines Werkes beobachtet. Entsprechend der im Text schwebenden, mit sanfter, leicht melancholischer Ironie unterlegten Poesie, ist der Tonfall der Musik ein behutsamer, nur selten aufbrausend, der verhaltenen Stimmung angepasst. Die beiden Charaktere haben jeweils ihren eigenen, anfangs durchaus voneinander unterschiedlichen musikalischen Widerpart, doch im Verlauf des Stückes kommen sie einander – in Wortwahl und musikalischer Gestik – allmählich und wie zufällig näher. Ein kleines Walzer-Intermezzo leitet über zum leise verklingenden Schluss, in den ein deftiger Akzent im überraschenden Auftreten des Zwerges hineinfährt. Das Stück ist aufgrund seiner sparsamen Handlung sowohl szenisch als auch konzertant aufführbar. Wolfram Wagner