Toros de Ceniza für Gitarre solo (Stiere aus Asche)

 Das Eröffnungsstück auf Catalás aktueller CD "Echoes of Flamenco", die von der Kritik begeistert aufgenommen wurde. Die "Stiere aus Asche" wurden in einer Alegrias, einer beliebten Flamenco-Form, verarbeitet. Für Flamenco-Aficinados und klassische Gitarristen. Aus dem Vorwort von Rafael Catalá: "Toros de Ceniza" beruht hauptsächlich auf dem Stil "Alegrias". Dieser ist tonal, fröhlich,  wie eine Verneigung vor den akademischen Formen des Abendlandes. Aber auch andere Stile, die da und dort erscheinen und wieder verschwinden wie ein schlitzohriger Geist, der sich nicht erwischen lässt, kommen im Laufe des Stückes vor und hinterlassen eine Spur ihrer Kadenzen. Immer wieder bläst der Südwind sachte, der den Geruch aus Salz und Meer trägt; und genau so erfinde ich beim Schreiben dieses Werkes aus meiner Perspektive eigene, innige Klänge neu, geholt aus den Spuren meiner musikalischen Laufbahn. Klänge, die mit Bildern gemischt sind, welche plötzlich beim Erinnern der Vergangenheit erscheinen, wie eine Mutation, lebendig, verletzlich. Hier umspült das Mittelmeer fast alles, allerdings alles weicher gestaltend; der Tod wird zelebriert... Die Feier des Todes, die, wie Lorca sagt, immer mit dem "Duende" und seinen schwarzen Klängen einhergeht, welche den Samen von anderen, neuen, unbekannten Klängen in sich tragen.

Vom spanischen Gitarristen Rafael Catalá sind die Toros de Ceniza erschienen, der Untertitel „Alegrias“ deutet an, dass es sich um eine künstlerisch-virtuose Huldigung an den Flamenco handelt, äußerst temperamentvoll, nichts für Freunde des Klischees, wohl aber mit Optionen zur Improvisation.   (Wieland Ulrichs, AKUSTIK GITARRE 2/11)