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NUSSBICHLER Ludwig

Traumbildfragmente III für Klavier und Violine

Erscheinungsdatum
2003
Besetzung
Violine und Klavier / Orgel / Cembalo / Basso continuo
Dauer
12'
Bestell-Nr.
03 287

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Beschreibung

Der Untertitel Traumbildfragmente könnte sehr treffend beinahe alle meine Kompositionen charakterisieren. Die Erforschung des „Innen“ als Abbild des „Außen“ ist schon Thema des Klavierstückes Phantasmagoria, des gesamten Zyklus Schattenspiele oder des Madrigals Correspondances. Dennoch zeigt die Arbeit am Zyklus Traumbildfragmente (ENDYMION – Traumbildfragmente I für Ensemble, EKLIPSE – Traumbildfragmente II für Orchester) eine für mich neue Tendenz im Kompositionsprozess: die Komposition nimmt unabhängig voneinander komponierte Bilder (Fragmente) als Ausgangspunkt und lässt sie quasi interaktiv aufeinander reagieren. Diese Bilder wurden im Laufe des Kompositionsprozesses Veränderungen unterworfen, so dass die ursprünglichen Erscheinungsformen zum Teil nur noch zu erahnen sind. Wichtig dabei ist mir der Zusammenhang, der durch diese Vorgangsweise zwischen den einzelnen Bildern hergestellt wird. Im Falle von Traumbildfragmente III kann man beinahe von Variationen über Glockenklänge sprechen, zumindest was den Klavierpart betrifft. Die Komposition gliedert sich in vier Bilder, die sich jeweils durch ihren musikalischen Gestus unterscheiden. So spielt das erste Bild (Klavier solo) mit dem Wechsel von kräftigen Glockenschlägen und Pianissimoklängen und von rhythmisch pulsierenden und rhythmisch sehr freien Abschnitten. Das zweite Bild folgt – deutlich rhythmisch orientiert, zum Teil scherzando, zum Teil tänzerisch – einer Entwicklung bis hin zum dritten Bild, das mit schnellen und kräftigen hohen Glockenklängen, einer leicht manischen Neigung zur Wiederholung und einer nicht zufälligen Portion an Pathos den Höhepunkt der Komposition darstellt. Das vierte und abschließende Bild inszeniert mit leisen („falsch gestimmten“) Glockentönen einen als Reflexion gedachten Nachhall des Vorangegangenen.   Ludwig Nussbichler