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BISCHOF Rainer

Und so sink ich leise in mich selbst hinein. Österreichischer Liederzyklus fürMezzosopran und Violine op. 17

I. Die Liebe hat einen Triumph (Ingeborg Bachmann)II. Verklärung (Felix Braun)III. Frage (Nikolaus Lenau)IV. Verstummter Vogel (Christine Busta)V. Amsel (Alois Hergouth)VI. In den Nächten (Linus Kefer)VII. Zwiesprache (Franz Theodor Csokor)VIII. Seliges Versprechen (Richard von Schaukal)

Erscheinungsdatum
1983
Besetzung
Violine und andere Begleitinstrumente
Opus
op. 17
Dauer
12'
Bestell-Nr.
08 829

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Beschreibung

 Nirgendwo liegen Hoffnung und Resignation so eng nebeneinander, nirgendwo verschmelzen Fatum Christianum und Fatum Mohammedanum so sehr zu einem Schicksalsbegriff wie in der Seele des Wieners. Deshalb ist der vorliegende Liederzyklus für Rainer Bischof „eine zutiefst österreichische Sache“. Acht ausgewählte Texte von acht verschiedenen Autorinnen und Autoren künden von Entstehen und Vergehen, von Leben und Tod, von Sinn und Sinnlosigkeit. Sie zeigen den Menschen suchend und zweifelnd, gefangen im ausdehnungslosen Niemandsland zwischen Vergangenheit und Zukunft, beladen mit Erinnerung und konfrontiert mit dem Wissen um Vergänglichkeit. Kontraste und Polaritäten sind also ständig gegenwärtig und bestimmen auch als fundamentales Element die musikalische Umsetzung. Fünf Zwölftonreihen liefern das Grundmaterial. Sie sind zum überwiegenden Teil aus den Intervallen Tritonus und kleine Sekunde gebildet, weisen aber je eine charakteristische diatonische Intervallkombination auf, die gleichsam als tonale Insel fungiert. Hierin liegt offenbar auch der Schlüssel zu der enormen Emotionalität, die dem Komponisten trotz (oder neben) strengster Dodekaphonie ein so großes Anliegen ist. Freilich erweckt erst ausgefeilte rhythmische Durchstrukturierung die Emotionen zum Leben und fungiert oftmals als Transportmittel für jene eindringlichen Illustrationen, denen man auch im vorliegenden Liederzyklus so zahlreich begegnet und wovon hier lediglich das rastlose Flattern der Amsel im Lied Nr. 5 und das klirrende Zersplittern ihres Gesanges erwähnt seien. Formal sind die Lieder äußerst dicht gearbeitet. Während hier eine immanente Mehrstimmigkeit durchschimmert (Lied Nr. 7), erklingen an anderer Stelle gleichsam Exposition und Durchführung gleichzeitig (Lied Nr. 3). Dieses formale Gewebe ist (analog zum Text) Auf- und Abbau unterworfen und kommt erst im letzten Lied zur Ruhe, wo konsequent durchgehaltene Doppelgriffe die stetig zirkulierende Gesangslinie stützen. Sozusagen als Fragezeichen fungiert das (monophone) Nachspiel; In sich Hineinsinken oder aus sich Heraustreten? „Das Lied überm Staub danach wird uns übersteigen.“ Rainer Bonelli

Inhalt

 

Rezension