Vier Lieder für Mezzosopran, Violine und Klavier (1990)

Motto: „In der Kunst ist alles schwer!“ (Robert Schumann)     Am 6. März 1980 bei einer Feier zum 60. Geburtstag von Rudolf Klein lernte ich die Tochter von Otto Erich Deutsch, Frau Gitta Deutsch, und den inzwischen verstorbenen Adressaten der Liedtexte kennen. 1990 hat mich der Gedichtband von Gitta Deutsch mit einem Nachwort von Erich Fried fasziniert. Josef Sivo regte die Besetzung Mezzosopran – Violine – Klavier für die Vertonung der vier Deutsch-Lieder an. Ich wählte die Allintervallreihe 1336 laut Eimert. Die Reihe lautet: 4 6 7 8 10 9 11 2 5 1 3. Mit Umkehrung Krebs und Krebsumkehrung ergibt sich ein Block von 48 Zwölftonreihen auf jeder Tonstufe gezählt. Das Lied I. („an so einem Tag im Februar“) ist aus diesem Reihenblock erfunden. Eine Transposition der Originalreihe ergibt nur entfernte Verwandtschaft. ZO: 4 6 7 8 10 9 11 2 5 1 3 6. Aus diesem Block wurde das Lied II („Jetzt gibt es nur noch den einen Weg“) gestaltet. Der „Schnitt T“ laut Eimert ergibt wieder eine verwandte Allintervallreihe: Die Folge nach und vor dem Tritonus wird verdreht. TO: 7 8 10 9 11 2 5 1 3 6 4. Aus diesem Reihenblock ist das Lied III („wieder ein Tag“) gestaltet. Auch die Quintverwandlung bleibt eine Allintervallreihe. VO: 4 6 1 8 10 3 5 2 11 7 9. Aus diesem Reihenblock ist Lied IV erfunden. Der Kargheit des Gedankens bei hohem Stimmungsgehalt entspricht musikalisch die Passacaglia: (VO8 + VI7). Dieses Bassthema wird wiederholt und mit VO8 abgeschlossen. Die Reihenfolge des Vortrages der Lieder I bis IV entspricht meiner gefühlsmäßigen Gewichtung mit dynamischem Schwerpunkt auf Lied III. Sie muss nicht unbedingt von den Vortragenden eingehalten werden. Ein Ende der Ausstrahlungskraft von Franz Schubert auf die Musik der Gegenwart und Zukunft ist nicht abzusehen. Diese Lieder als Miniaturen wären ohne die Achse der großen Musikwissenschaftler Otto Erich Deutsch – Rudolf Klein und Gitta Deutsch nicht entstanden. Sie sind meinem Freund Rudolf Klein gewidmet.   Ernst Vogel