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CERHA Friedrich

Zwei Stücke für Violine und Klavier

Meditation / Altes Lied

Untertitel

I. Meditation / II. Altes Lied (1948/51)

Erscheinungsdatum
1951
Besetzung
Violine und Klavier / Orgel / Cembalo / Basso continuo
Dauer
7'
Bestell-Nr.
03 279

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Beschreibung

Die beiden Stücke „Meditation“ und „Altes Lied“ stammen aus meiner frühesten kompositorischen Periode. Eine erste Fassung ist schon 1948 entstanden. 1951 habe ich die Stücke überarbeitet, das zweite hat dabei einen völlig neuen Mittelteil erhalten, der an den zentralen Abschnitt der „Slóvenske melodie“ von Vasa Prihoda erinnern sollte, freilich in modernerem Gewand. Am 16. Dezember 1951 habe ich „Meditation“ und „Altes Lied“ dann meinem eben genannten, verehrten Lehrer gewidmet, mit dem ich damals viel Kammermusik spielte, unter anderem mit Rafael Kubelik am Klavier. Prihoda hatte mir nicht nur eine Reihe von Kadenzen zu klassischen Violinkonzerten geschrieben, sondern auch eine Abschrift seiner „Slóvenske melodie“ gemacht. Ich bin heute im Zweifel, ob ich ihm ein Exemplar der beiden Stücke jemals gegeben habe, weil das Manuskript von damals noch in meinem Besitz ist; vielleicht habe ich es nicht gewagt. Die Stücke sind angesiedelt zwischen französischem Neoimpressionismus und slawischer Schwermut. Das erste beginnt mit einem Abschnitt, der aus drei verschiedenen zarten Elementen besteht; er bricht im Fortissimo ab. Einer stark variierten Wiederholung folgt eine Cantabile-Passage über wiegenden Klavierakkorden. Beide Teile kehren variiert wieder. Ich erinnere mich, dass mir 1948 ein Band mit alten ukrainischen Volksliedern in die Hände fiel und ich von diesen Melodien sehr fasziniert war. Vielleicht ist im zweiten Stück „Altes Lied“ eine Nachwirkung dieser Beschäftigung zu spüren. Dieses Stück ist symmetrisch fünfteilig angelegt (ABCBA). Im Zentrum steht ein schneller, virtuoser Abschnitt, der zu den übrigen, elegischen stark kontrastiert. Ich selbst habe die Stücke in der Fassung von 1948, die nicht mehr existiert, ein einziges Mal in einem Konzert gespielt. Die Neufassung wurde erst am 28. Oktober 1986 bei einem Konzert in der Österreichischen Nationalbibliothek anlässlich meines 60. Geburtstags von Ernst Kovacic und Käte Wittlich uraufgeführt. Friedrich Cerha